Was ist ein Schwachstellenscan?
In der heutigen Zeit spielt die IT-Sicherheit eine immer wichtigere Rolle. Mit der zunehmenden Digitalisierung und Vernetzung von Unternehmen und Organisationen steigt auch die Anzahl der potenziellen Angriffsflächen, CyberThreats und Bedrohungen. Cyberkriminelle suchen ständig nach Schwachstellen, die sie ausnutzen können, um in Systeme einzudringen und Schaden anzurichten. Hier kommt der Schwachstellenscan ins Spiel, auch bekannt als Vulnerability Scanner oder Security Scanner.
Ein Schwachstellenscan (SSS) ist ein unverzichtbares Werkzeug zur Gewährleistung der Sicherheit Ihrer IT-Infrastruktur. Die Verwendung von Computern und Netzwerken hat in den vergangenen Jahren dramatisch zugenommen, was zu einem erhöhten Bedarf an Sicherheitsvorkehrungen geführt hat.
Der SSS unterscheidet sich von anderen Methoden wie der Schwachstellenanalyse und dem Penetrationstest. In diesem Artikel werden wir den Unterschied zwischen diesen Methoden genauer erläutern und erläutern, wann ein Scan durchgeführt werden sollte. Außerdem werden wir auf die Bedeutung des Schwachstellenmanagements eingehen und erklären, warum es wichtig ist, mögliche Achillesfersen im System regelmäßig zu überprüfen und geeignete Maßnahmen zu ergreifen, um Ihre IT-Infrastruktur zu schützen.
IT-Sicherheitslage in Deutschland
Laut dem Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) gab es in Deutschland 2022:
- 15 Millionen Meldungen zu Schadprogramm-Infektionen
- 69 % aller Spam-Mails enthielten Schadsoftware, insbesondere Ransomware
- 116 Millionen neue Schadprogramm-Varianten
- 20.174 Schwachstellen in Software-Produkten, darunter 13 % kritisch
Quelle: BSI
Was versteht man unter einem Schwachstellenscan?
Ein Schwachstellenscan ist ein automatisierter Prozess, bei dem spezielle Software eingesetzt wird, um Angriffspunkte in einer IT-Infrastruktur aufzudecken. Diese Stellen können potenzielle Einfallstore für Angreifer darstellen und damit zu einem Sicherheitsrisiko für das gesamte System werden. Der Vulnerability Scanner basiert auf einer umfassenden Datenbank mit bekannten Leaks, die regelmäßig aktualisiert wird, um neue Bedrohungen und Sicherheitslücken zu erkennen.
Während des Scans durchsucht die Software alle Komponenten im Netzwerk, einschließlich Server, Arbeitsstationen, Router, Firewalls und anderen Geräten, auf potenzielle Schwachstellen. Dabei werden unterschiedliche Technologien und Verfahren eingesetzt, wie Port-Scans, Netzwerk-Scans, Web-Scans und Authentifizierungs-Scans.
Ein Schwachstellenscanner liefert eine Liste von potenziellen Defiziten, die es einem IT-Sicherheitsverantwortlichen ermöglichen, geeignete Maßnahmen zu ergreifen, um diese Schwachstellen zu beheben und die IT-Infrastruktur zu schützen. Da ein Security-Scanner automatisiert und standardisiert ist, kann er effizient durchgeführt werden und ermöglicht eine schnelle Erkennung von potenziellen Problemen in einem Netzwerk.
Allgemeine Beschreibung des technischen Ablaufs
- Der Schwachstellenscanner beginnt mit einer Erkennungsphase, in der er versucht, alle Geräte und Systeme im Netzwerk zu identifizieren, die er scannen soll.
- Nach der Identifikation beginnt der Scanner mit einem detaillierten Scan, bei dem er versucht, alle verfügbaren Informationen über die identifizierten Geräte und Systeme zu sammeln.
- Der SSS vergleicht nun die gesammelten Informationen mit einer Datenbank von bekannten Sicherheitslücken, um potenzielle Schwachstellen in der IT-Infrastruktur aufzudecken.
- Sobald potenzielle Angriffspunkte erkannt wurden, wird ein Bericht mit den gefundenen Schwachstellen und ihren Schweregraden erstellt. Je nach Schweregrad können die offenen Flanken als kritisch, hoch, mittel oder niedrig eingestuft werden.
- Der Bericht wird dann an das IT-Sicherheitsteam weitergeleitet, die geeignete Maßnahmen ergreifen, um die kritischen Stellen zu beheben und die IT-Infrastruktur zu schützen.
Was ist der Unterschied zu einer Schwachstellenanalyse, Penetrationstest und Schwachstellenmanagement?
Der Schwachstellenscan ist ein wichtiger Bestandteil des IT-Sicherheitsmanagements und sollte regelmäßig durchgeführt werden. Allerdings gibt es auch andere Methoden, die zur Gewährleistung der IT-Sicherheit eingesetzt werden können. Im Folgenden werden die Unterschiede erläutert:
Schwachstellenanalyse
Eine Schwachstellenanalyse ist ein manueller Prozess, bei dem ein IT-Sicherheitsverantwortlicher manuell potenzielle Angriffspunkte in einer IT-Infrastruktur identifiziert und bewertet. Dabei werden verschiedene Techniken eingesetzt, wie manuelle Prüfungen, Code-Reviews oder Social Engineering. Im Gegensatz zum Schwachstellenscan ist die Schwachstellenanalyse zeitaufwendiger und erfordert spezielles Fachwissen. Eine solche Analyse kann tiefergehende Informationen liefern als ein SSS, da sie möglicherweise Schwachpunkte aufdeckt, die nicht in der Datenbank des Scans enthalten sind.
Penetrationstest
Ein Penetrationstest, auch als Pen-Test bezeichnet, ist ebenfalls ein manueller Prozess, bei dem ein IT-Sicherheitsexperte versucht, in ein Netzwerk oder ein System einzudringen, um potenzielle Schwachstellen aufzudecken. Dabei wird versucht, Schwachstellen auszunutzen, um Zugriff auf das System zu erhalten.
Im Gegensatz zum Schwachstellenscan und zur Schwachstellenanalyse geht der Penetrationstest einen Schritt weiter und simuliert einen Angriff von außen. Ein Penetrationstest erfordert ein höheres Maß an Fachwissen und Erfahrung als die beiden anderen Methoden.
Schwachstellenmanagement
Das Vulnerability-Management ist ein ganzheitlicher Prozess, bei dem mögliche Angriffspunkte regelmäßig identifiziert, bewertet und behoben werden. Es umfasst nicht nur den Scan, sondern auch die Analyse, den Penetrationstest und andere Prozesse, um Schwächen zu beheben und die IT-Sicherheit zu gewährleisten.
Das Schwachstellenmanagement beinhaltet auch die Priorisierung von wunden Punkten, die Behebung von Schwachstellen und die Überwachung von Systemen, um sicherzustellen, dass alle möglichen prekären Stellen behoben wurden und dass keine neuen entstehen.
Wann sollte man einen Schwachstellenscan durchführen lassen?
Ein Schwachstellenscan sollte regelmäßig durchgeführt werden, um mögliche Schwierigkeiten in einer IT-Infrastruktur rechtzeitig zu identifizieren und geeignete Maßnahmen zu ergreifen, um diese zu beheben. Allerdings gibt es bestimmte Situationen, in denen ein SSS besonders wichtig ist:
1. Bei einer neuen IT-Infrastruktur
Wenn eine neue IT-Infrastruktur aufgebaut wird, ist es wichtig, einen Scan durchzuführen, um mögliche Schwachstellen in der Konfiguration zu identifizieren und zu beheben, bevor sie ausgenutzt werden können.
2. Vor und nach Systemupdates
Vor und nach einem Systemupdate sollte ein SSS durchgeführt werden, um sicherzustellen, dass das System während des Updates nicht kompromittiert wurde und dass es nach dem Update nicht anfälliger für Angriffe ist.
3. Nach einer Netzwerkänderung
Nach einer Änderung am Netzwerk, wie einer Konfigurationsänderung oder der Installation neuer Hardware, sollten Scans durchgeführt werden, um mögliche Auswirkungen auf die IT-Sicherheit zu bewerten.
4. Regelmäßig
Unabhängig von Änderungen oder Aktualisierungen sollte ein Schwachstellenscan regelmäßig durchgeführt werden, um mögliche Probleme zu erkennen und zu beheben, bevor sie von Angreifern ausgenutzt werden können. Der Zeitrahmen für regelmäßige Scans hängt von der Größe der IT-Infrastruktur und der Art der genutzten Technologien ab, sollte jedoch mindestens einmal im Quartal durchgeführt werden.
Fazit – Ein unverzichtbares Element der IT-Sicherheit
Ein Schwachstellenscan ist ein unverzichtbares Instrument zur Gewährleistung der IT-Sicherheit. In der heutigen Zeit ist es wichtig, potenzielle Schwachstellen zu identifizieren und zu beheben, bevor sie von Angreifern ausgenutzt werden können.
Im Vergleich zur Schwachstellenanalyse und zum Penetrationstest ist der Schwachstellenscanner eine automatisierte Methode, die schnell und effizient eingesetzt werden kann, um mögliche Achillesfersen in einer IT-Infrastruktur aufzudecken. Er ist jedoch nur ein Teil eines ganzheitlichen IT-Sicherheitsmanagements und sollte stets in Kombination mit anderen Maßnahmen wie z.B. einer umfangreichen Password-Policy durchgeführt werden.
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